Page 9 - Bürgerinformationsbroschüre Stadt Spremberg
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                                                                    ORTSTEIL GRAUSTEIN
              Ortsteile der  eingemeindet Einwohner  Ortsvorsteher
              Stadt Spremberg  seit     am 01.04.2016               Graustein ist seit 2003 Ortsteil der Stadt Spremberg. Er liegt an der Bundes-
                                                                    straße 156, nur 7 km vom Stadtzentrum entfernt. Entlang der Bundesstraße führt
              Cantdorf       01.01.1946    390      Rene Nakoinz    ein Radweg den Besucher direkt in unseren schönen und gepflegten Ort und dar-
                                                                    über hinaus.
              Graustein      01.01.2003    357      David Lamm
                                                                    Graustein hat eine neu gestaltete Dorfaue. Inmitten eines Hains alter Bäume
              Groß Luja      01.01.2003    275      Sven Ruhner
                                                                    steht die Kirche, die mit dem schiefergedeckten Turm und seiner vergoldeten
              Haidemühl      01.01.2006    615      Gunter Maltusch  Wetterfahne mit dem Hahn das Wahrzeichen des Ortes darstellt. Auch der Stein,
              Hornow         01.01.2016    404      Thomas Krautz   der dem Ort den Namen gab, befindet sich gleich neben der Kirche. Zwei kleine
              Lieskau        01.01.2003    220      Harry Krause    Teiche in dieser parkähnlichen Anlage laden den Besucher zum Verweilen ein.
                                                                    In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die „Alte Schule“, die gleichzeitig Ge-
              Schönheide     01.01.2003     97      Dirk Ibbeken
                                                                    meindezentrum ist. In diese Schule wurde 1919 Erwin Strittmatter (Sprembergs
              Schwarze Pumpe  27.09.1998  1.908     Göran Richter
                                                                    berühmtester Sohn) eingeschult. Im ehemaligen Klassenraum befindet sich ein
              Sellessen      27.09.1998    826      Hardy Kordian   kleines Museum, das zwei Ausstellungen beherbergt: „Strittmatter und Grau-
              Terpe          27.09.1998    282      Dieter Freißler  stein“ und „Schule zu Strittmatters Zeit“.
              Trattendorf    01.01.1946   2.198     Eveline Lorenz  Durchwandert der Besucher die Stationen des Dorflehrpfades, kann er noch sehr
                                                                    viel mehr über den Ort, Sehenswürdigkeiten und Geschichte erfahren, um sich
              Türkendorf     01.01.2003    124      Wolfgang Jaekel
                                                                    dann in der Sportlerklause bei Hausmannskost und einem gepflegten Bier von
              Wadelsdorf     01.01.2016    184      Gerd Piater
                                                                    der anstrengenden Wanderung zu erholen.
              Weskow         01.01.1946    819      Andreas Schulze
                                                     (Stand: 01.04.2016)


             ORTSTEIL CANTDORF

             Cantdorf war früher ein eigenständiger Ort. Wie alt er genau ist, verliert sich im
             Dunkel der Geschichte. Allerdings gehörte das Dorf seit jeher zur Herrschaft
             Sprembergs. Nach einem Beschluss vom 15. Dezember 1945 wurde Cantdorf
             zum Jahresbeginn 1946 nach Spremberg eingemeindet. Am 1. Januar 2016
             jährte sich das Ende der Eigenständigkeit zum 70. Mal.
             Heute ist die alte Grenze längst verschwommen. Lediglich der Blick auf einen
             alten Stadtplan aus dem Jahr 1936 lässt erkennen, wo Spremberg endet und
             Cantdorf beginnt. Demnach zog sich die Grenze vom Mühlteich entlang des be-
             waldeten Hanges, um unmittelbar südlich des Schützenhauses „Parma“ die
             große Nord-Süd-Straße zu überqueren. Diese hieß auf Spremberger Seite „Ber-
             liner Straße“, in Cantdorf hingegen „Cottbuser Straße“. „Parma“, einst ein be-
             liebtes Ausflugs- und Tanzlokal, wurde im Jahr 1993 abgerissen. Anschließend
             geht die Grenze weiter zur Spree, die auch Cantdorfs östliche Grenze bildet. Das
             Besondere an diesem Flecken im Spremberger Norden ist die reliefbewegte
             Landschaft. Ebenso prägen saftige Wiesen und fruchtbare Felder die Cantdorfer  Kirche Graustein (Foto: R. Stein)
             Fluren. Kein Wunder, dass es im Ort noch einige Bauern gibt, die Getreide und
             Kartoffeln anbauen, deren Kühe auf Wiesen grasen und artgerecht gehalten
             werden.                                                ORTSTEIL GROSS LUJA
             Wer von Norden aus Richtung Cottbus nach Spremberg kommt, muss nach Cant-
             dorf ins Tal hinunter. Streng genommen sogar in zwei Täler. Denn da wäre zum  In der Meißner Bistumsmatrikel wird Groß Luja als Loyow erstmals erwähnt.
             einen das Tal der Spree mit seinen herrlichen, teils baumbestandenen Wiesen  Die Ortsgründung wurde auf das Jahr 1495 festgelegt, nachdem der Meißner Bi-
             links und rechts des Flusses. Zum anderen schlängelt sich die Kochsa durch den  schof ein revidiertes Verzeichnis für die ihm unterstehenden Kirchensprengel
             Ort, bevor sie schließlich in die Spree mündet. Es ist schon kurios; während das  anfertigen ließ. Groß Luja zählt demnach zu den alten Dorfgründungen der
             Spreewasser vom gelösten Eisen braun gefärbt ist, zeigt sich die Kochsa er-  Spremberger Region.
             staunlich klar, obwohl die ursprüngliche Quelle nahe Roitz dem Tagebau Wel-  Groß Luja, wendisch Logow, weist in der Ableitung des Ortsnamens auf die Bo-
             zow–Süd weichen musste. Hinter der Cantdorfer Mühle, also bachaufwärts,  denbeschaffenheit hin. In früheren Zeiten mag es hier recht lehmig und sump-
             präsentiert sich die Kochsa ziemlich naturnah. Selbst die schillernden Eisvögel  fig gewesen sein. Noch heute gibt es in Wiesen gelegene Teiche. Aus der Anlage
             sind dort zu Hause.                                    der Dorfstraße erkennt man, dass es sich hier um eine wendische Siedlung han-
             Cantdorf besticht mit seiner herrlichen Lage im Spreetal und ist somit eine gute  delt. Die Gehöfte, deren Zahl ehemals bedeutend kleiner war, lagen früher alle
             Adresse zum Wohnen aber auch zum Arbeiten. Die Kita in unserem Ortsteil ist  an dieser Straße. Erst in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden
             bei allen Eltern sehr beliebt, bietet sie doch hervorragende Bedingungen für die  die zahlreichen Ausbauten.
             Kinder mitten im Grünen, umgeben von „echten“ Tieren und gesunden Aktivitä-  Das Wahrzeichen von Groß Luja ist die Kirche. Einst stand hier eine Holzkirche
             ten. Auch ein reges Vereinsleben ist in Cantdorf etabliert. So ist die Volkssoli-  gefolgt von einem Feldsteinbau. Ein kirchliches Geburtsregister führt bis in das
             darität mit der „Ortsgruppe 19“, die „Jagdgenossenschaft Spremberg-Cantdorf-  Jahr 1690 zurück und verweist auf Familiennamen, die teilweise auch heute
             Groß Buckow“, der Billardverein, der Anglerverein, die „Cantdorfer Strickfeen“  noch vorhanden sind. Im Mittelalter befand sich in Groß Luja eine Küsterschule.
             sowie der „US-Car-Club“ eine vielseitige Bereicherung des kulturellen Lebens.  Als erster Lehrer ließ sich um 1650 Matthias Sedligk ermitteln.



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