Page 14 - Bürgerinformationsbroschüre Stadt Spremberg
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             Aufgrund der sehr schönen landschaftlichen Lage sollte Türkendorf für jeden  ORTSTEIL WESKOW
             potenziellen Eigenheimbauer interessant sein. Es erfolgte noch keine Zersiede-
             lung. Bauwillige, welche große und größere Grundstücke suchen, sind hier sehr  Der Ortsteil Weskow befindet sich im südlichen Bereich des Landkreises Spree-
             willkommen, zumal Türkendorf über das Erdgasnetz versorgt wird.  Neiße und nördlich der Stadt Spremberg. Die 1864 errichtete Bahntrasse quert
             Im Zuge der Gemeindegebietsreform im Land Brandenburg hat die Gemeinde  die Gemarkung und zergliedert den Ort dadurch in zwei Siedlungsteile – Weskow
             Türkendorf nach über 500 Jahren ihre Selbständigkeit aufgegeben und wurde  und Weskow Ausbau. Das regionale Oberzentrum Cottbus ist circa 20 Kilome-
             durch ein vorangegangenes Bürgervotum per 01.01.2003 ein Ortsteil der Stadt  ter von Weskow entfernt. Die L47 quert die Ortslage und verbindet Weskow mit
             Spremberg.                                             Spremberg, sowie die L52 mit der Bundesstraße B97.
                                                                    Nordwestlich grenzt das Gebiet der Talsperre Spremberg und bietet durch gut
                                                                    ausgebaute Fahrradwege Erholungsmöglichkeiten. Entlang der Spreeaue lädt
             ORTSTEIL WADELSDORF                                    der Europäische Radweg mit dazugehörigen Rastplätzen nicht nur Sportbegeis-
                                                                    terte für einen Ausflug ein. Die in großen Teilen zur Ortslage gehörende Rats-
             Wadelsdorf, mit dem niedersorbischen Namen „Zakrjejc“ – als Ort hinter dem  heide ist durch ein umfangreiches naturbelassenes Wegenetz ein Paradies für
             Gebüsch gedeutet – wurde im Jahre 1545 zum ersten Mal erwähnt. Trotz die-  naturverbundene Wanderer und Skifahrer.
             ser Deutung heißt es nicht, dass in unserem Dorf die Zeit und die Entwicklung  Der sorbische Name von Weskow ist Wjaska und kann mit „kleines Dörfchen“
             verschlafen wurden. Der damalige Ortsname „Zakrjejc“ wurde zu Beginn des  übersetzt werden.
             19. Jahrhunderts zu Wadelsdorf umgeformt.              Weskow wurde wahrscheinlich 1510 erstmalig durch von Kottwitz erwähnt. Das
             Von 2002 bis 2015 war Wadelsdorf Ortsteil der Gemeinde Hornow-Wadelsdorf  Unterdorf mit seiner Dorfaue stellt den ältesten Siedlungsbereich des Dorfes
             und ist seit 2016 Ortsteil von Spremberg. Heute zählt Wadelsdorf etwa 200 Ein-  dar und kann deshalb als das historische Dorfzentrum betrachtet werden. Von
             wohner.                                                seiner ursprünglichen Siedlungsanlage her gehört Weskow zu den Sackgassen-
                                                                    dörfern. Es war einst ein geschlossenes Dorf, welches auf dem Höhenrücken, der
                                                                    steil zur Spree hin abfällt, errichtet wurde.
                                                                    Im Jahre 1639 erhielt der Rittergutsbesitzer Albrecht von Maxen das Vorwerk
                                                                    einschließlich der Schäferei von Seyfried von Kittlitz aus Spremberg als Lehen.
                                                                    1689 gab es in Weskow unter anderem 6 Hüfner und 3 Büdner. Das Grundstück
                                                                    des ehemaligen Ausflugslokals Veilchental beherbergte um diese Zeit das da-
                                                                    malige Amtsvorwerk. Im Jahr 1718 waren es 2 Hüfner und 9 Kossäten sowie 3
                                                                    Hausleute. Die Schäferei wird 1818 erwähnt. Um 1820 werden 16 existierende
                                                                    Wirtschaften nachgewiesen.
                                                                    Ab 1850 siedelten sich Bauern zunehmend in der Feldmark Richtung Slamener
                                                                    Ziegelei und hinter der Spremberg-Lujaer Chaussee an.
                                                                    Bis 1864 entwickelte sich der Ort auf 20 ausgebaute Wirtschaften weiter. Zu
                                                                    dieser Zeit waren die meisten Bewohner wendischsprachig.
                                                                    Die Struktur der größeren Hofanlagen wurde im Wesentlichen um 1900 festge-
                                                                    legt. Die Straße zwischen Weskow und Spremberg wurde 1905 ausgebaut. Die
                                                                    ersten Wohnhäuser im Heidefrieden zwischen der Bahntrasse und der Liebig-
                                                                    straße wurden ab 1910 errichtet. Die Wohnhäuser entlang der Sellessener Allee
                                                                    entstanden im Zuge der Vorbereitung der Kupferschachtanlage und werden da-
                                                                    nach auch als Kupfersiedlung bezeichnet.
                                                                    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein festes Feuerwehrgebäude errichtet.
                                                                    Von 1954 bis 1956 wurde die Trinkwasserversorgung der Siedlung eingebaut.
                                                                    Der Kindergarten wurde 1965 errichtet und bot anfangs 18 Plätze zur Betreuung
                                                                    der Kleinsten. 1970 erhielt der Ort eine Konsumverkaufsstelle.
                                                                    1981 fand eine Neugestaltung des Friedhofes statt. Bis Mitte der 80er Jahre
                                                                    des letzten Jahrhunderts kamen etwa 35 neue Eigenheime im Ort hinzu.

             Kita Wadelsdorf – ehemaliges Erholungsheim der Anhaltischen Kohlenwerke
             Vom damaligen Gut sind neben dem Gutshaus noch das Kavaliershaus, das In-
             spektorhaus, ein Wohnhaus und die Wassermühle erhalten. Im Gutshaus befin-
             det sich derzeit die Kindertagesstätte „Land-Kinder-Land“. Ebenfalls auf dem
             Gelände des ehemaligen Gutshauses befand sich die Grundschule, in der von
             1956 bis 2015 Kinder aus der eigenen und den umliegenden Gemeinden unter-
             richtet wurden.
             Der letzte Gutsbesitzer, Otto Nitschke, stiftete den Wadelsdorfer Friedhof, der
             sich etwa 1 km Luftlinie vom Ort entfernt befindet.
             Fast mitten im Dorf befindet sich die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniseiche mit Ge-
             denkstein und auf der Dorfaue ein Kinderspielplatz. Das Areal der Dorfaue wird
             u. a. für Aktivitäten in der Gemeinde genutzt, z. B. zum Aufstellen des Maibau-
             mes, zum Tanz in den Mai oder für Dorffeste.
             Wadelsdorf befindet sich an einem gut ausgebauten Radwegenetz. Darüber
             kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad die umliegenden Gemeinden und deren
             Sehenswürdigkeiten gut erreichen.                      Historische Ansichtskarte vom Restaurant „Veilchental“ in Weeskow von 1916



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