Page 14 - Wolzig - Eine Reise durch die Zeit
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DIE VÖLKERWANDERUNG (ca. 375 bis 600 n. Chr.)
Bereits im 3. Jahrhundert kommt es dann zu ersten
Wanderbewegungen, die im 5. und 6. Jahrhundert
n. chr. in der so genannten Völkerwanderungszeit
ihren höhepunkt erreichen. unruhige zeiten brachen
an, als die hunnen gegen Ende des 4. Jahrhunderts
Zeichnung eines typischen Grubenhauses aus den steppen asiens in Mitteleuropa einfielen und
zahlreiche stämme aus ihrem siedlungsgebiet vertrie-
die germanische Bevölkerung lebte vermutlich auch ben. in einer Kettenreaktion setzte eine Epoche gro-
im Wolziger siedlungsgebiet in sogenannten Wohn- ßer Wanderungsbewegungen ein, die heute als Völ -
stallhäusern, die Vieh und Mensch gleichermaßen als ker wanderungszeit bezeichnet wird. so endete etwa
unterkunft dienten. daneben gab es eingetiefte gru- im 6. Jahrhundert eine Jahrtausende andauernde
benhäuser zum spinnen und Weben sowie kleinere Kontinuität der Bevölkerung. Erst nach einer vermut-
speicherbauten und zahlreiche Brunnenanlagen. lich weitgehend besiedlungsfreien zeit von etwa 140
Etwas entfernt von den siedlungen lagen Wirtschafts- Jahren begann im frühen Mittelalter die zeit der sla-
areale, z. B. zur Eisenverhüttung. wischen Besiedlung.
in der nähe des „größten hauses in Wolzig“, heutiger Quellen: BLDAM, Archäologisches Landesmuseum Brandenburg,
sitz der Firma seramun, wurde bei archäologischen H.Wulze
untersuchungen ein grubenhaus dokumentiert. in
diesem befand sich unter anderem auch ein angelhaken.
Ein Fundstück aus Wolzig: Fibel aus Bronze
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