Page 8 - Kein Weg ist zu weit - Offenbarungen
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Kauffeld Buch Offenbarung 17.03.2021 09:19 Seite 10
Wir verhielten uns doch nicht wie missratene Kinder, mit denen man Ärger
haben musste. Wir versuchten, das Beste aus allem zu machen, ohne uns
unsere Lebensfreude von unfreundlichen Leuten nehmen zu lassen.
Arbeit in Ludwigsburg fern von Partner und Tochter
Nun gab es noch die zweijährige Zeit in Ludwigsburg. Ich hatte mich als
Medizinisch-technische Assistentin bei einem Laborinstitut beworben.
Ich wollte wissen, wie das Arbeiten im Westen ist. Dort fiel mir die fort-
schrittliche Ausstattung in den Laboren auf. Ich lernte viel und bekam
Einblicke in die DNA-Bestimmung und die Immunologie. Damals wagte
ich den Schritt, fern vom Heimatort zu arbeiten. Ich wusste, dass unsere
kleine Tochter zu Hause bei ihrem Vater sehr gut aufgehoben ist. Natürlich
war die Entfernung alles andere als einfach. Oft fragte ich mich: Kann ich
ohne mein Kind hier noch länger sein? Die Zeit verging zwar schnell, aber
mir fehlten die Menschen aus meiner Heimat.
Natürlich genossen wir hier schöne Familientage, besuchten Schlösser
mit ihren Parks und sahen wundervolle Orte. In meiner Wohnung ver-
brachten wir zu dritt gemütliche Weihnachten. Zusammen machten wir
uns oft auf den Weg zu einem Schloss in der Nähe. Dort gab es Pferde, die
wir füttern und streicheln konnten. Noch heute erinnere ich mich an eine
rotbraune Stute namens Bellabimba. Sie öfter zu sehen, ihr nah zu sein,
bedeutete für mich eine Art Vertrautheit. Am schönsten fand ich es, wenn
meine Familie mit war.
Die Rückkehr nach Cottbus
Trotz allem: Die Sehnsucht nach meiner Heimat wuchs. Der Arbeitsver-
trag, der auf zwei Jahre angelegt war, lief aus und nach kurzer Arbeitszeit
in einem Buch- und Kreativgeschäft kehrte ich nach Cottbus zurück. Ich
war echt froh, wieder bei meiner Familie zu sein. Ich fand bald eine Arbeits-
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