Page 6 - Kein Weg ist zu weit - Offenbarungen
P. 6
Kauffeld Buch Offenbarung 17.03.2021 09:19 Seite 8
Mädchen zu Besuch, vom Nachbarhaus gegenüber. Ich wollte immer gern
bei ihr sein, sie war wie eine Schwester und die kleinen Ausflüge zum Was-
sergraben in der Nähe machten uns viel Spaß. Sie kitzelte mich öfter durch
im hohen Gras und wir hörten nicht auf zu lachen. Sie nahm mich gern
zu ihrer Oma mit, in eine gemütliche Wohnküche auf dem Nachbargehöft.
Dort war es schön kühl im Sommer und ich freute mich auf die frische
Limonade, die gut schmeckte und den Durst löschte. Das Mädchen zeigte
mir mal ein Nest mit ganz jungen Katzenbabys in der Scheune nebenan.
Das vergesse ich nie.
Die Trennung meiner Eltern
Es fiel mir schwer, in der Schule Anschluss und gute Freunde zu finden.
Außerdem war es nicht leicht für mich, den Abschluss der medizinischen
Ausbildung zu schaffen. Es klingt bis heute in meinen Ohren: „Ohne Fleiß
kein Preis.“ Wie wahr, aber woher hätte ich die Kraft nehmen sollen? In
dieser Zeit trennten sich meine Eltern und fremde Leute wollten über
mich bestimmen. Meine Mutter war mit ihrer Partnersuche beschäftigt
und richtete ihr Leben danach aus. Vertraute Gespräche zwischen uns
gab es nicht. Wenn ich an die vertrauensvollen Unterhaltungen mit meiner
Tochter denke, die vor allem für sie ermutigend sind, gibt mir das innere
Zufriedenheit. Nachdem meine Mutter zu ihrem neuen Ehemann gezogen
war, gab es nicht mehr so viel Stress. Ab und zu wurden meine Familie
und ich dorthin eingeladen. Auch Osterfeiertage verbrachten wir gemein-
sam mit interessanten Ausflügen. Mit meinem Vater hielten wir weiterhin
Kontakt. Er wollte immer, dass wir in den Garten kommen, das bedeutete
ihm sehr viel. Dass es seiner neuen Frau nicht recht war, brachte ihn kei-
nesfalls von Besuchen bei uns zu Hause ab. Er schien dann immer zufrie-
den, wenn er wieder ging.
Zu seinen Geburtstagen waren anfangs zwei Ziehsöhne (Zwillinge)
und Freunde meines Vaters da. Später kam nur noch ein Junge zu Besuch.
8