Page 9 - Bürgerinformationsbroschüre Gemeinde Schenkendöbern
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Schenkendoebern.qxp:Layout 1 22.05.2015 11:38 Uhr Seite 7
Dorfstraße von Grabko Haus der Generationen Grano Weinberge in Grano
Grabko Grano
nach Bärenklau/ Das kleine angerdorf grabko liegt ein landschaftliches Klein-
Kerkwitz/Atterwasch zirka zehn Kilometer südwestlich od ist das Dörfchen gra- Gewerbe-
gebiet
von guben am rande einer etwa no im tal des mühlenflie-
Grabko zwei Kilometer langen und zirka ßes mit seiner 1652 ent-
600 meter breiten Wiesenniede- standenen Wasser-, mahl-
rung. in ihr befand sich früher der und Schneidemühle und Am Weinberg Am Weinberg
grabkoer See, der auch Dorfsee des Wasserlaufes der Lutz-
oder Herrensee genannt wurde. ke. Von Wäldern und Hü- L46
Der Südwestrand dieser rund 61 geln umgeben liegt es in Lauschützer Weg Grano
meter hoch gelegenen Seewiesen unmittelbarer nähe der Lauschütz Granoer Haupt-
steigt um mehr als 20 meter an. einmündung der Lutzke gasse Kirch-
Das gelände erreicht hier am in das granoer mühlen- nach Schmiede-
Mühlberg „mühlberg“ unmittelbar südlich fließ. Natur- str. weg Lindenallee
denkmal
des Dorfes eine Höhe von zirka 80 für grano existiert kein Schulweg Kita
meter. Südlich des Pastlingsees, an gründungsdatum. im Jah- Schulweg
der Drewitzer grenze, liegt der höchste Punkt der grabkoer gemarkung mit re 1310 ist die ersterwäh- L46
84 metern. nung von grano als mut-
Die erste erwähnung von grabko fällt auf das Jahr 1456 zurück. im mittel- ter („mater“) der tochter-
alter gehörte grabko zu dem nonnenkloster vor guben, später zum sächsi- kirche („filia“) von Pinnow nach Schenkendöbern
schen adel. Zuletzt war es im Besitz der familie Carolath-Beuthen. bezeugt und wird dann
Der ortsname (mundartlich: grabke) ist slawischen Ursprungs. in ihm steckt 1346 in einer Urkunde des Klosters neuzelle (meißener Stiftungsmatrikel) er-
das Wort „grab“, in der Bedeutung Weißbuche. grabko bedeutet demnach wähnt.
„Siedlung am Weißbuchenwald bzw. -wäldchen“. nachdem von 1465 bis 1655 die „Herren von Bomsdorf“ in grano hausten,
es wird vermutet, dass grabko einmal ein stark oder überwiegend von Sorben ging der ort 1745 in bürgerlichen Besitz über. grano gehörte zur Standes-
besiedelter ort gewesen ist. außer dem ortsnamen sind auch die mehrzahl der herrschaft forst und war ein Vasallendorf. mittelpunkt des Dorfes ist die 1854
flurnamen und viele familiennamen sorbischen Ursprungs. Die sorbische erbaute Kirche mit hölzernem glockenturm, die unter Denkmalschutz steht.
Sprache erlosch im Laufe des 18. Jahrhunderts. im Jahr 1841 wurde aus feldsteinen die erste Schule erbaut, die heute als
Da in grabko zwar formal ein rittergut, aber kein gutsbetrieb bestand, Wohnhaus dient. Von 1911 bis 1959 unterrichtete und wirkte der Lehrer, or-
brauchten die grabkoer nicht wie andere Dörfer ein Drittel oder gar die Hälfte ganist und Chordirigent Paul noack in grano. er ist über die grenzen des
ihres Landbesitzes an den gutsherren abtreten. ihr grundbesitz blieb im We- Landes bekannt unter dem Pseudonym „Der ahlde fichtner“, unter dem er
sentlichen konstant. zahlreiche gedichte und geschichten in gubener mundart veröffentlichte.
Heute bietet der kleine idyllische ort einen gepflegten anblick. im Laufe der im ehemaligen gutsschloss wurde 1948 eine Zentralschule eingerichtet. Durch
Jahre ist grabko gewachsen, denn durch den Bau von neuen eigenheimen er- permanente erweiterung und neubau sowie der Schaffung von Sportanlagen
hielt der ort viele neue Dorfbewohner. wurde die Schule grano 1991 zur gesamtschule mit integrierter grundschule.
Der zwölf Hektar große Pastlingsee, zirka 1,5 Kilometer von grabko entfernt,
liegt inmitten von Kiefernwäldern und ist ein anglerparadies sowie beliebter
Badesee im Landschaftsschutzgebiet.
neben atterwasch und Kerkwitz gehört grabko zu den Dörfern, die dem ge-
planten Braunkohletagebau Jänschwalde-nord weichen sollen.
Zum Stichtag 31. Dezember 2014 betrug die einwohnerzahl von grabko 129.
ORTSTEILE GRABKO & GRANO 7