Page 13 - Ratgeber für werdende Eltern - Cottbus
P. 13
RatgeberBaby2014.qxp:Layout 1 03.12.2014 13:34 Uhr Seite 11
Babys erste Vorsorgeuntersuchung
Als Kinderärzte achten wir darauf, dass sich das Kind gut an das
Leben außerhalb des Mutterleibes anpasst und regelrecht entwi-
ckelt. Dabei sehen wir uns im Team mit den Hebammen,
Schwestern der Wochenstation und den Frauenärzten.
Noch im Kreißsaal erfolgt eine erste Untersuchung durch den
Kinderarzt (Erstuntersuchung, U1). Hier werden die wichtigsten
Organe, das Verhalten und die Reflexe des Neugeborenen beurteilt,
es werden Vitamin K für eine gute Blutgerinnung und manchmal
Augentropfen zur Infektionsvorbeugung verabreicht. Dr. med. Ulrike Wetzel
Oberärztin der Neonatologie
In den täglichen Visiten (zirka 10 bis 12 Uhr) wird auf eine gute
Trinkleistung und eine ausreichende Gewichtsentwicklung geach- Risiko für die gesundheitliche Entwicklung bedeuten würden,
tet, werden Ihre Fragen beantwortet und alle Vorsorgemaßnahmen frühzeitig erkannt und eine entsprechende Therapie eingeleitet
für Ihr Kind geplant. Dabei helfen uns Untersuchungen, die das werden.
Baby kaum spürt, den Eltern aber die Sicherheit einer bis dahin
regulären Entwicklung des Kindes gibt: die Pulsoximetrie (Messen Nach einer Abschlussuntersuchung (U2) sollte einer Entlassung
der Sauerstoffsättigung im Blut) zum Erkennen schwerwiegender nach Hause nichts mehr im Wege stehen. Die nächste Vorsorge-
Herzfehler, der Hörtest (TEOAE) zum Ausschluss von Hörstörun- untersuchung (U3) führt dann der Kinderarzt in der 4. bis 5. Le-
gen, der Hüftultraschall oder das Messen des Bilirubinwertes bei benswoche durch.
einer Neugeborenengelbsucht. Am 3. Lebenstag erfolgt mit dem so
genannten „Erweiterten Neugeborenenscreening“ eine wichtige Liebe Eltern, auf der Wochen- und Neugeborenenstation liegt für
Untersuchung zur rechtzeitigen Erkennung angeborener Stoff- Sie weiteres Informationsmaterial, u.a. zum sicheren Babyschlaf,
wechsel- oder Hormonerkrankungen. Mit nur wenigen Tropfen bereit. Sie können uns aber auch direkt ansprechen. Wir beantwor-
Blut aus der Ferse des Kindes können diese Erkrankungen, die ein ten Ihnen gern alle anstehenden Fragen.
Impfplan für Kinder und Jugendliche
Vorsorgetermine und empfohlenes Impfalter nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), Stand 2014
(in Wochen) Säuglinge (in Monaten) Kleinkinder Kinder (in Jahren) Jugendliche
ALTER 6 2 3 4 11-14 15-23 2-4 5-6 7-8 9-14 15-17
IMPFUNG U4 U6 U7 U7A/8 U9 U10 J1
Tetanus G1 G2 G3 G4 N A1 N A2
Diphterie G1 G2 G3 G4 N A1 N A2
Keuchhusten (Pertussis) G1 G2 G3 G4 N A1 N A2
Kinderlähmung (Poliomyelitis) G1 G2 a G3 G4 N A1
Hepatitis B G1 G2 a G3 G4 N
Hib (Haemophilus influenzae Typ b) G1 G2 a G3 G4 N
Pneumokokken G1 G2 G3 G4 N
Rotaviren G1 b G2 (G3)
Meningokokken (Serogruppe C) G1 (ab 12 Monaten) N
Masern, Mumps, Röteln (MMR) G1 G2 N
Windpocken (Varizellen) G1 G2 N
HPV (Humane Papillomviren) G1 c G2 c N
G GRUNDIMMUNISIERUNG (in bis zu 4 Teilimpfungen G1–G4) a Bei Anwendung eines monovalenten Impfstoffes kann diese Dosis
A AUFFRISCHIMPFUNG entfallen.
b Die 1. Impfung sollte bereits ab dem Alter von 6 Wochen erfolgen, je
N NACHHOLIMPFUNG (Grundimmunisierung aller noch nicht nach verwendetem Impfstoff sind 2 bzw. 3 Dosen im Abstand von
Geimpften bzw. Komplettierung einer unvollständigen Impfserie) mindestens 4 Wochen erforderlich.
c Standardimpfung für Mädchen im Alter von 9–13 bzw. 9–14 Jahren (je
U Früherkennungsuntersuchung nach verwendetem Impfstoff), Anzahl der Impfstoffdosen s. Fach-
J Jugenduntersuchung (J1 im Alter von 12–14 Jahren) information!
Unabhängig von den in der Tabelle genannten Terminen sollten die Impfdokumentation überprüft und fehlende Impfungen nachgeholt werden.
11