Page 28 - Bürgerinformationsbroschüre Cottbus
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BR Guben 2018_Layout 1  24.05.18  13:08  Seite 26







               Gubener Sagen

               Woher die Stadt Guben ihren Namen hat

               Guben hat seinen Namen nach einer Wendenschlacht.
               Da die Slawen sich hinter ihren Sümpfen und Moräs -
               ten sicher glaubten, überfiel sie König Heinrich I. mit
               Hilfe der Sachsen im Winter, weil dann die Lachen
               gefroren waren. Als die Slawen nun des Kaisers Heer
               ansichtig geworden, sollen sie gerufen haben: „To scho
               sgubione!“ was soviel heißt wie: „Es ist alles verloren!“
               Als nun der Kaiser von seinem Dolmetscher erfuhr,
               was das heißt, gab er, den stolzen Feinden zum Spott,
               der  Stadt  den  Namen  Gubine  (Gubiane,  Gubbin,
               Guben).

               Eine zweite Legende besagt, dass deutsche Siedler sich  Das erste, was sie dabei finden, sollte dem Ort seinen
               einst  niederließen  und  einen  Ort  aus  dem  Boden  Namen geben. Nun fingen sie an zu schippen, und
               stampften. Doch Reisende wussten nicht, wie dieser  nach  einigen  Spatenstichen  kam  ein  Knochen  von
               Ort hieß. Deshalb fanden Beratungen mit vielen Vor-  einer alten Kuh zum Vorschein.
               schlägen  statt,  doch  bei  dem  großen  Angebot  an  Die Massen drängten sich um das Fundstück und ein
               Namen wurde man sich nicht einig.        Sachse rief: „Herr jemine, is von der Guh ä Been!“. Der
               Jedoch wusste ein alter, weiser Mann, der dem Zank  neue Name sollte nun „Guhbeen“ sein, und Guben
               aus dem Wege gehen wollte, Rat. Die Menschen soll-  heißt es noch heute.
               ten den Boden unter ihm aufgraben.       (Niederlausitzer Volkssagen; gesammelt von Karl Gander; 1894)



               Gubener Plinze


               Wenn man von unserem Städtchen spricht, von die-  Wer Gubener Plinze je geschmeckt, wird sie gern wie-
               sem und von jenem – vergisst man hoffentlich doch  der essen. Und wenn er auch mal sonstwo steckt, wird
               nicht, die Plinze zu erwähnen.           er sie nie vergessen.                 Günter Schmichen, 1960
               Am lieben Sonntagnachmittag kann man sie meistens
               haben, doch auch der Mittwoch ist ein Tag, wo wir uns  In alten Rezepten von Großmüttern über die Mütter
               daran laben.                             an die Töchter weitergegeben, gehören die Gubener
               Es hängt schon völlig in der Luft, wo Gubener Plinze  Plinze ebenso zur kulinarischen Tradition von Guben
               schmoren, so dass durch diesen holden Duft, zu Plinz-  wie Apfelwein und Spillingskuchen. Noch heute wird
               stadt wird erkoren.                      die Leckerei in vielen Gubener Gaststätten angeboten.




































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