Page 9 - Chronik JBG-37
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Anheften der Fahnenschleife mit dem
Namen Klement Gottwald durch den
Chef LSK / LV GenLtn. Reinhold
Dem JBG-31 wurde anlässlich des 27. Jahrestages der DDR
am 7. Oktober der Name »Klement Gottwald« verliehen.
Klement Gottwald – Geboren am 23. November 1896 im im Herbst 1938 ging Gottwald ins Moskauer Exil, wo er das
mährischen Dediče, das damals noch zu Österreich-Ungarn dortige Führungszentrum der KPČ leitete.
gehörte, besuchte der Sohn einer Kleinbauernfamilie die Nach der Befreiung des größten Teils der Tschechoslowa-
Volksschule und erlernte danach den Beruf eines Tisch- kei wurde er im April 1945 stellvertretender Ministerpräsi-
lers. Ab 1912 gehörte er der Sozialdemokratischen Jugend- dent, und als die KPČ bei den Wahlen im Mai 1946 stärkste
bewegung an, schloss sich nach der Oktoberrevolution der Partei geworden war, wurde Gottwald zum Ministerpräsi-
Marxistischen Linken an und betrieb in Mähren die Grün- denten gewählt. Anfang 1948 traten die nicht kommunis-
dung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei tischen Regierungsmitglieder zurück und wollten damit
(KPČ). Von 1922 bis 1925 war er Redakteur verschiedener Neuwahlen erzwingen, doch Staatspräsident Beneš billigte
slowakischer Zeitungen und wurde anschließend zum Mit- Gottwalds Vorschlag, den Rücktritt anzunehmen und die
glied des Zentralkomitees sowie des Politbüros der Partei Ministerposten mit Kommunisten zu besetzen.
gewählt, deren Abteilung Agitation und Propaganda er von Im Mai 1948 verabschiedete das Parlament eine neue Ver-
1926 bis 1929 leitete. In jenem Jahr wählte ihn der V. Par- fassung, worauf Beneš zurücktrat und Gottwald zum neuen
teitag zum Generalsekretär; gleichzeitig wurde er Abgeord- Staatspräsidenten gewählt wurde. Bis zu seinem Tod im März
neter der Nationalversammlung. 1953 hielt er die Macht in seinen Händen. Er wurde mumi-
1928 und 1935 nahm er an den Kongressen der Kommu- fiziert und in einem gläsernen Sarg beim Nationaldenkmal
nistischen Internationale (KI) in Moskau teil und war von am Veitsberg der Öffentlichkeit präsentiert, 1962 jedoch im
1928 bis 1943 Mitglied des Exekutivkomitees (EKKI). Nach Zuge der Entstalinisierung eingeäschert. Nach 1989 ist die
dem Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei Urne auf dem Prager Olšany-Friedhof beigesetzt worden.
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